Kurz darauf erschien Elysa im Park ihrer Hauptstadt. Sie liebte diesen Park, denn hier war es so schön ruhig und abgegrenzt vom Rest des Treibens in der Stadt. Sie pflückte eine Blume von der Wiese und setzte sich auf den Rand eines Springbrunnens und sah dem Wasser beim durch die Luft fliegen zu. Ab und zu veränderte sie auch mal die Flugrichtung des Wasers und lies es sogar manchmal von einem Brunnen in einen anderen spritzen. Geistesabwesend streichelte sie dabei auch die Blume die sie in der Hand hatte. Elysa wusste nicht woher und warum, aber sie hatte so ein komisches Gefühl, dass in nächster Zeit etwas passieren würde, was alles was bisher war, auf den Kopf stellen würde.. Sie seufzte und sah noch ein wenig dem Wasser zu.
Alaric Champion
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Alaric schlenderte lässig durch den Park. An seiner Seite hing sein Schwert, das er jedoch nur selten benutzte. Eben nur, wenn es nötig war. Mehr trug der Elf zurzeit nicht. Na ja, bis auf seine Kleidung eben. Seine spitzen Ohren wurden von der hell strahlenden Sonne beschienen. Es wurde ihm fast ein wenig zu warm. Der Elf zog seinen Mantel aus und warf ihn sich über die Schulter. Er hatte sich eindeutig zu warm für diese Jahreszeit angezogen... Stiefel, eine nicht allzu dünne Hose, ein Mantel eben und ein Hemd. So ließ es sich schon eher aushalten, aber bald musste er sich umziehen. Auch wenn dieser Ort hier eigentlich recht ruhig war, bei diesem Wetter waren doch einige Menschen hier. Und nicht nur Menschen, wie es schien... War das wirklich wahr? Sah Alaric dort, auf dem Rand eines Springbrunnens sitzend, tatsächlich seine Göttin? Er wusste, dass sie die Angewohnheit hatte, sich unter das Volk zu mischen, aber er hätte nie damit gerechnet, sie jemals zu sehen. Und sie sah wunderbar aus... Alaric konnte es einfach nicht. Er konnte sie nicht ansprechen. Aber er konnte auch nicht an ihr vorbeigehen... Also ging er ein wenig langsamer, als er auf den Brunnen zuging, auf dem sie saß. Man sah ihm seine Verwirrung und seinen Zwiespalt förmlich an.
Während sie so da saß und über alles nachdachte, was passieren könnte, spürte sie plötzlich einen Blick auf sich ruhen. Eigentlich war das nichts neues für sie, aber irgendwie fühlte sich dieser Blick so seltsam an, ja fast, als ob er sie aussaugen wollte. Sie blickte sich um und erblickte einen Elf. Er hatte eine schöne Statur, aber er sah etwas durch geschwitzt aus. Fragend hob Elysa eine Braue. Was wollte der Elf wohl von ihr? Obwohl die bessere Frage vielleicht war, warum er so langsam lief? Zwar hätte Elysa einfach dessen Gedanken lesen können, aber das wäre nur halb so spaßig gewesen. Wenn sie schon unter ihrem Volk war, wollte sie sich nicht unbedingt als Gott aufspielen. Also wartete sie einfach ab, was geschehen würde.
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Alaric stutzte abermals, als er bemerkte, dass Elysa ihn ansah. Ihn! Und er war doch nur ein ganz normaler Elf... Noch langsamer als zuvor, fast schon vor Nervosität und Angst, etwas falsches zu tun, zitternd, ging er auf die Göttin zu. Mit jedem Schritt kam sie ihm noch schöner als zuvor vor, wenn das überhaupt möglich war. "Herrin?", fragte er leise und vorsichtig, als er auf Hörweite herangekommen war, doch weiter sprach er nicht. Was sollte er auch zu einer Göttin sagen? Smalltalk halten? Das war wohl eher schlecht... Aber was konnte er sagen, was sie nicht längst wusste? Ein paar Mal dachte Alaric daran, Worte zu formulieren, doch er brachte derzeit keinen weiteren Ton heraus, zu überwältigt war er von Elysas Schönheit und Anmut, wie sie einfach nur da saß...
Elysa schenkte dem Elf ein goldiges Lächeln und wartete darauf das er weiter sprach. Nur selten brachte jemand beim ersten Mal mit ihr Reden mehr als drei Worte heraus. Zwar hoffte sie inständig, dass es dieses Mal anders sein würde, aber wieder wurde sie enttäuscht. Aber da sie es bereits kannte wusste sie schon wie sie darauf reagieren sollte. "Was kann ich denn für euch tun, mein Lieber." Sie ging auf ihn zu und strich ihm sanft über die Wange. Es gab manche die dabei sogar um fielen, was sie etwas komisch fand, aber mal sehen, wie dieser hier reagieren würde.
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Alaric brachte wieder kein Wort heraus. Das Lächeln war schon schlimm genug, aber dann die sanfte Berührung... "Ich... Ich...", stammelte der arme Elf völlig hilflos. So ging das nicht. Er konnte nicht hier vor seiner Göttin stehen - und dann so stammeln und nichts sagen. Aber wenn er etwas sagte... Vielleicht war es das falsche, und das wollte er auch nicht riskieren. Aber es war auf jeden Fall besser, als hier zu stehen und zu schweigen. "Ich... Nichts", sagte er schließlich. "Ich hätte nie damit gerechnet, Euch jemals zu treffen... Ich hab nur Bildnisse von Euch gesehen und die..." Weiter sprach Alaric nicht, seine Stimme versagte.
Elysa ging einmal um den Elf herum und musterte ihn von oben bis unten, dann ging sie zurück zum Brunnen und setzte sich wieder. Sie unterdrückte ein Kichern, denn es war ja schließlich nicht sehr nett, jemanden aus zu lachen, der vor sich hin stammelte, was nur an ihrer Anwesenheit lag. Sie konnte sich das zwar nicht ganz vorstellen, wie sich ein Mensch in der Gegenwart eines Gottes fühlte, aber an den Reaktionen von so vielen schon, erkannte sie, dass es diese mit großer Ehrfurcht erfüllte. Sie zwinkerte ihm zu "Siehst du mal, was für ein unglaubliches Glück du hast" Sie lachte und fuhr dann fort "Aber ein einfaches Gebet hätte mich ja auch zu dir führen können"
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"Trotzdem hätte ich nie erwartet, Euch einmal zu sehen, Herrin", sagte Alaric mit gesenktem Kopf. Er wagte es nicht, Elysa anzusehen. Zwar wollte er sie sehen, aber... irgendwie erschien es dem Elfen respektlos, eine Göttin so anzustarren - auch wenn sie ihn schon gemustert hatte. Sie durfte so etwas eben. Die Frau - wenn sie dann als Frau galt, schließlich war sie eine Göttin - schien recht fröhlich zu sein - ganz im Gegensatz zum völlig nervösen Alaric.
Elysa tätschelte den Stein neben sich und sagte "Komm setzte dich doch zu mir. Du musst dort nicht die ganze Zeit wie angewurzelt herum stehen. Ach und bitte hebe doch den Kopf. Es ist mir schon ein wenig peinlich, wenn man es mit der Ehrfurcht übertreibt." Sie schenkte Alaric ein weiteres Lächeln, was dieser wohl nie sehen würde, wenn er den Kopf nicht heben würde. Sie blickte zur Sonne hinauf und sah dann wieder zu dem Elf. "Ist dir nicht etwas warm, in deinen dicken Kleidern?" Da sie selten etwas dickes trug oder selten den Unterschied zwischen warm und kalt spürte, stellte sie diese Frage nur, weil der Elf noch immer Schweiß im Haar hatte.
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"Ich... Wenn Ihr das wünscht, Herrin", sagte Alaric, abermals stammelnd, und setzte sich neben Elysa, achtete aber darauf, einen gebührenden Abstand zu halten. Sie war schließlich eine Göttin, und er war, wenn auch kein Sterblicher, nur ein Elf, kein höheres Wesen. Da kam er sich irgendwie komisch vor, wenn er so dicht bei ihr saß... "Ja, mir ist ein wenig warm, Herrin. Aber ich habe ja auch keine Gelegenheit gehabt, mich umzuziehen. So warm war es noch nicht, als ich losgegangen bin." Aber seinen Mantel hatte der Elf ja schon ausgezogen. Und mehr ging nicht, zumindest nicht so leicht...
Elysa kicherte. Sie wusste nicht warum, aber irgendwie mochte sie diesen Elf. Es mochte vielleicht etwas komisch wirken, aber es war so. "Ich könnte dir den Gefallen erweisen und dich in die Sachen stecken in die du möchtest, aber als Gegenleistung möchte ich gerne etwas von dir. Bitte hör auf mich Herrin zu nennen. Da komme ich mir nur so alt vor" Elysa lächelte und blickte zu den Wolken hinauf, die gerade über den Himmel zogen. Auch ein paar Vögel flogen vorbei. Als die Sonne wieder hinter den Wolken hervortrat sah Elysa wieder zu dem Elf und wartete auf dessen Antwort.
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Dann kam sie sich alt vor? Aber sie war doch eine Göttin, und damit sicher sehr alt... "Wie soll ich Euch denn dann nennen?", fragte Alaric - denn er würde es wohl kaum wagen, sie einfach mit ihrem Namen anzusprechen... "Aber Ihr müsst mir nicht helfen." Mit Mühe unterdrückte Alaric das "Herrin", doch der Satz klang abgehackt. "Ich habe mich selbst so entschieden und muss jetzt auch damit klar kommen. Man kann so etwas nicht von Euch verlangen. Was würde denn geschehen, wenn Ihr das für jeden tun würdet?"
"Ich habe doch einen Namen. Wie wäre es, wenn du mich so nennst, wie ich heiße." Elysa grinste und schnippte mit den Fingern. In ihrer Hand hielt sie ein dunkelblaues Gewand und reichte es Alaric. Es war relativ dünn und würde für die Wärme, die zur Zeit herrschte, genau passen. "Bitte schön. Das ist für dich. Ich hoffe es gefällt dir oder kühlt dich zumindest etwas ab" Elysa überlegte kurz, wie sie auf seine letzte Frage antworten sollte und sagte schließlich "Nun ich fände es eigentlich nicht sehr schlimm. Es wäre zumindest mal eine Abwechslung. Du willst gar nicht wissen, was sich die Leute sonst nach alles so wünschen..."
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Alaric sah die Göttin verwirrt an. Sollte er sie tatsächlich so... vertraut ansprechen? Und noch dazu... Sollte er das Gewand jetzt sofort anziehen? Es nicht zu tun, wäre eine Beleidigung... Aber wenn er es tun würde, müsste er sich ausziehen... "Elysa?", fragte er ein wenig beschämt - nicht nur wegen der Anrede, sondern auch wegen seinen Worten. "Würde... Würde es Euch etwas ausmachen, Euch kurz umzudrehen?" Auch wenn es wohl sinnlos war - die Göttin sah wohl sowieso, was sie wollte - fühlte Alaric sich dabei einfach wohler...
Zuerst blickte Elysa Alaric verwirrt an. Wieso denn umdrehen? Aber kurz darauf verstand sie. Man zog sich normalerweise nicht einfach in aller Öffentlichkeit um. Generell zeigte man sich nicht nackt, was die Göttin zwar etwas seltsam fand, denn der Körper war schließlich etwas, auf das man stolz sein sollte, aber sie fügte sich den Gewohnheiten der Sterblichen. Kichernd wandte sie Alaric den Rücken zu und sah sich um. Zurzeit war niemand in der Nähe, also dürfte es wohl kein Problem für ihn darstellen sich um zuziehen, falls doch jemand kommen würde, würde Elysa dafür sorgen, dass man den Elf nicht sah.
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Alaric lächelte dankbar, dann - noch immer unbehaglich - zog er sich so rasch um, wie er konnte. "Ihr könnt Euch jetzt wieder umdrehen", sagte er dann, nun fühlte er sich sichtlich wohler. "Ich danke Euch." Aber... Was sollte er jetzt sagen? Der Elf fiel wieder in seine Schweigsamkeit, denn er wagte es nicht, etwas zu sagen - es könnte ja etwas falsches sein. Aber eigentlich wirkte Elysa recht... tolerant, was das anging.
Lächelnd wandte Elysa sich wieder dem Elf zu. "Ich hoffe dir ist nicht mehr ganz so warm. Und dafür brauchst du mir doch nicht zu danken. Das war doch nur eine Kleinigkeit" Sie stand von ihrem Platz auf und lief ein Stück gerade aus. Dann wandte sie sich zu Alaric um. "Komm. Lass uns ein wenig durch die Gegend laufen. Ich komme gerade erst aus dem Tempel und da saß ich auch nur rum" sie streckte Alaric eine Hand entgegen und wartete darauf das er sie nahm und sie ein wenig zusammen rum liefen.
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Alaric sah die Göttin verwirrt und fast schon entsetzt an. "Ihr- Ihr habt doch sicher besseres zu tun, Her- Elysa", stammelte der Elf. "Was natürlich nicht heißen soll, dass ich Euch nicht begleiten will. Ich würde mich geehrt fühlen... Aber..." Alaric sprach nicht weiter. Er war irgendwie schon davon überzeugt, dass die Göttin sich nicht umstimmen lassen würde... Aber ihre Hand zu nehmen... Das wollte er dann doch nicht. Sie war - wie schon gesagt - eine Göttin und er nur ein Elf. Er konnte es sich nicht erlauben, sie zu berühren... Also stand Alaric einfach nur auf, ohne Elysa zu berühren.
Noch immer mit einem Lächeln im Gesicht meinte Elysa "Jetzt nimm schon meine Hand" und fügte dann mit gespieltem, aber überzeugendem Ernst hinzu "Oder ist sie dir nicht gut genug?" Während die Göttin darauf wartete, dass der Elf endlich ihre Hand nahm und sie ein wenig zusammen durch die Gegend laufen konnten, beobachtete sie noch ein paar andere Situationen, die in ihrem Reich geschahen. Im Grunde war eigentlich alles wie immer, nur an manchen Stellen waren ein paar Personen, die ihre Aufmerksamkeit weckten. Sie beschloss diese ein wenig im Auge zu behalten.
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"D-Doch, natürlich", stammelte Alaric. Langsam, ganz langsam streckte er die Hand aus, um Elysas zu ergreifen. Nun könnte man sagen, dass er wie vom Blitz getroffen dort stand, dass sich ihm etwas völlig neues eröffnete. Aber das war nicht so. Die Hand... fühlte sich eigentlich ganz normal an, und hätte er nicht gewusst, dass es die einer Göttin war, hätte der Elf es auch nicht gemerkt. Aber... Was war sie für eine Frau? Dass sie sich einfach so mit ihm abgab? Na ja, es war ja nicht so, dass sie Angst vor etwas haben musste... Wenn sie wollte, wäre sie entweder weg - oder Alaric tot.
Elysa lächelte ihn freudig an "Siehst du. Du bist nicht auf einmal tot umgefallen oder deine Hand ist nicht plötzlich verschwunden." Sie hielt seine Hand fest und zog ihn hinter sich her. Sie wusste nicht wieso, aber irgendwie mochte sie diesen Elf. Zumindest war er unterhaltsam. Elysa kicherte. Ihr war gerade eine schöne Idee gekommen. "Halte dich gut fest. Das könnte sich jetzt ein wenig komisch an fühlen. Vor allem beim ersten mal" Elysa konzentrierte sich auf das Bild der Sanvir-Landschaft und teleportierte sich und den Elf dorthin.